X-mas on the Road

Weihnachten ist für die meisten Menschen wie kein anderes Fest mit Familie, Geborgenheit, Zusammenkunft verbunden. Für viele Wohnungslose ist es gerade deshalb eine besonders emotionale, schwierige Zeit, in der wir niemanden alleine lassen wollen. Aus diesem Grund öffnet das Kiez-Café auch in jedem Jahr an allen Feiertagen seine Türen.

Die große Weihnachtsfeier war aber schon für Samstag, den 16. Dezember angesetzt. Klar, dass sich für diesen Anlass alle so richtig ins Zeug legten. Seit Anfang des Monats wurden Pläne geschmiedet, organisiert und Besorgungen gemacht, schließlich galt es rund fünfzig angemeldete Gäste auf’s Festlichste mit einem selbstgekochten Drei-Gänge-Menü zu bewirten.

Am Tag der Feier war das komplette Team des Kiez-Cafés schon frühmorgens vor Ort, dazu jede Menge freiwillige Helfer, von den Familien und Kindern der Mitarbeiter bis hin zum stellvertretenden Geschäftsführer, Herrn Ricardo Fonseca, wollte jeder mit anpacken: Beim Schmücken der großen Weihnachtstanne, dem Dekorieren der Tagesstätte oder beim großen Kochen in der Küche.

Die Tische wurden zu großen Tafeln zusammengestellt, liebevoll mit Weihnachtgestecken und Kerzen dekoriert und üppig mit bunten Tellern voller Gebäck und anderer weihnachtlicher Leckereien beladen, dazu reichlich Getränke wie Säfte, Kaffee, Tee und Früchtepunsch, an denen sich unsere Gäste nach Lust und Laune bedienen konnten, während in der Küche schon die Putenkeulen und die Speckböhnchen im Ofen dufteten.

Für einen wahrhaft krönenden Abschluss sorgten am frühen Abend die Christmas-Biker von Santa Claus on road e.V., die auf ihrer Jubiläumstour auch bei uns Halt machten. Bereits seit 20 Jahren nutzen die Mitglieder des nur durch Spenden finanzierten Vereins das 3. Adventswochenende, um vorab ausgewählte soziale Einrichtungen in Berlin zu besuchen, dringend benötigte Sachspenden zu überbringen und gleichzeitig auch die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, dass es nicht allen Menschen gut gehe und man immer versuchen könne, etwas gegen die Armut und den sozialen Abbau zu tun. Ein beeindruckender Korso von mehreren Hundert als Weihnachtsmänner und -frauen verkleideter Bikern auf ihren mit bunten Lichtern weihnachtlich geschmückten Motorrädern, begleitet von einem großen Truck mit Live-Band stellten ein einmaliges Erlebnis für uns alle dar.

Erfüllt mit diesen Eindrücken ließen wir gemeinsam mit unseren Gästen das Fest langsam ausklingen, aber natürlich ist Weihnachten ohne große Bescherung nicht komplett: so erhielt jeder Gast zum Abschied sein persönliches Goodie-Bag, gefüllt mit jeder Menge Süßigkeiten, Vitaminen und vielen nützlichen Dingen wie z.B. Kosmetikartikeln, Unterwäsche und warmen Socken und konnte dazu je nach Wunsch und Bedarf zwischen einem Schlaf- oder Rucksack wählen.
Neben allen Helfern und Unterstüzern gilt unser besonderer Dank dem Projektbüro Henkel-Hidl, die mit ihrer großzügigen Spende den Hilfsbedürftigen ein so gigantisches und berührendes Fest mit ermöglicht haben.

Nadja Stodden