LesBiSchwules Parkfest ein Rückblick – hinter den Kulissen

Ein Samstagmorgen Mitte August im Freiluftkino im Volkspark Friedrichshain, es ist gerade neun Uhr und üblicherweise herrscht zu dieser Zeit Ruhe im Halbrund des Amphitheaters.

Auch jetzt ahnt man noch die letzte Filmnacht, einsam finden sich leere Bierflaschen, Ascher und Sitzkissen auf den Sitzbänken und verlorenes Persönliches darunter.

Um 15 Uhr wird hier nach zwei Jahren Pause das LesBiSchwule Parkfest starten. Die meisten der späteren Partygäste werden jetzt langsam in den Tag und ins Wochenende starten, Besuch beim Bäcker, Einkauf auf dem Markt, später ein gemütliches Frühstück oder besser Spätstück.

Doch für das Orgateam des Parkfests ist heute alles anders, die ehrenamtlichen Organisator*innen sind schon lange auf den Beinen. Langsam erfasst morgendliche Betriebsamkeit das Freiluftkino vor und hinter der Bühne und auf den Rängen.

Es werden Bierwagen und Barzelte und ein großer Grill aufgestellt. Eine professionelle Firma errichtet Marktstände. Hinter der Bühne steht schon ein Zelt für den Backstage Bereich. Hier werden jetzt Künstlergarderobe und die Versorgung eingerichtet und vorbereitet.

Zu diesem Zeitpunkt ist die größte Sorge, kommt die Bühnentechnik rechtzeitig an, noch ist sie nicht zu sehen. Aber mit der Bühnentechnik steht und fällt das ganze Fest.

Die nächste Herausforderung ist, das große Bühnenplakat mit dem Motto des Fests an der der Rückseite der Bühne aufzuhängen. Aber die Akteure haben aus vielen Jahren die notwendige Erfahrung und auch wenn die Übung nach zwei Jahren Pause etwas fehlt, ist es erstaunlich, wie geschickt da in dem Gerüst der Bühne geklettert wird.

Um 10 Uhr hängt das Plakat in Regenbogenfarben und grüßt schon mal “Hallo Familie!”

Und als sei es so geplant gewesen ist jetzt auch die Technik da und hat die ganze Bühne zum Aufbau für sich allein. Als erstes kann die Discokugel über der Bühne aufgehangen werden.

Dann beginnt auch die AWO Spree-Wuhle am Hang ihren Infostand zu schmücken und einzurichten. Ein kurzer Regen gegen Mittag kann nicht wirklich beeindrucken, es ist ja noch Zeit bis zur Eröffnung.

Ab 13 Uhr geht es Schlag auf Schlag, die Technik steht, die Künstler des Programms kommen nach und nach zum Soundcheck.

Die Aussteller treffen ein, besetzen ihre Marktstände und bauen ihre Materiealien auf.

Abschließend wird noch der Eingangsbereich gestaltet. Über dem Eingangstor wird, wieder mit einer reifen Kletterdarbietung, ein Willkommensbanner aufgehängt. Ab 14 Uhr überspannt den Torbogen wie jedes Jahr ein Regenbogen aus Luftballons.

Langsam löst sich die Anspannung des Orgateams und weicht einer erwartungsfrohen guten Laune. Alle können zufrieden sein, trotz zwei Jahren Pause und fehlender “Übung” war die Vorbereitung des LesBiSchwulen Parkfests weitgehend pannenfrei, jetzt ist alles bereit – die Party kann beginnen.

Als es dann kurz vor 15 Uhr doors open heißt und das Fest seine Gäste mit dem Willkommensgruß “Hallo Familie!” begrüßt ahnen die Wenigsten, was es alljährlich heißt, ehrenamtlich ein solches Fest für viele tausende Feiernde zu organisieren und durchzuführen. Die letzten sechs Stunden waren nur der Abschluss einer Organisation, die das Orgateam zumeist das ganze Jahr beschäftigt, denn wie es so treffend formuliert heißt – nach dem Fest ist vor dem Fest.

Deshalb sei hier nochmal der Dank von Marie Mondieu an das Orgateam auf der Parkfestbühne bekräftigt – Danke liebe Josefine, Beate, Eileen, Kati, lieber Ricardo, Micha, Holger und Christian – ohne euren Einsatz hinter den Kulissen gäbe es das Parkfest als lebendiges Zeichen für mehr Toleranz, Akzeptanz und Solidarität und als Ort des gemeinsamen Feierns für die ganze Familie nicht.